Konzept
  Theoretischer Aufbau von Peace-Force®

Das Peace-Force®-Konzept hat eine breite theoretische Basis, die im Folgenden erklärt ist. Die Theoriestufen sind von unten nach oben dargestellt und führen zum praktischen Peace-Force®-Verfahren. Der Pfeil zeigt den Weg von den genutzten Theorien zur Praxis auf.

Die Praxis des Peace-Force®-Verfahrens beruht auf folgenden drei Theorien:

Grundlage bildet die Konflikttheorie (1).
Die nächste theoretische Stufe, Mediation (2a), ist ein mögliches Konfliktlöseverfahren. Dazu kommen die Erkenntnisse aus der Peer-Group-Education (2b)
Die ausgewogene Mixtur der obigen Theorien bilden das Fundament für die praktische Stufe: das Peace-Force®-Konfliktlöseverfahren (3).

konfliktlöseprogramm


Was ist besonders an Peace-Force®?

Das Streitlöseverfahren, Peace-Force®, zeichnet sich durch drei spezifische Eigenschaften aus:

1. Streitlösekarten
2. Systemische Vernetzung
3. Beratung und Betreuung

streitschlichten

1. Streitlösekarten

Die Streitschlichterinnen und Streitschlichter erarbeiten sich in ihrer Ausbildung ein Instrument, welches sie durch den Streitlöseablauf führt. Dies sind Karten mit Fragen oder Symbolen, welche nötig sind, um durch den Streitlöseablauf zu führen.

2. Systemische Vernetzung

Das Streitlöseprogramm wird systemisch vernetzt eingeführt. Alle im Erziehungssystem beteiligten Personen kennen das Verfahren: die Lehrerinnen, Lehrer bilden sich weiter, die Kinder lernen das Streitlöseverfahren, in den Klassen werden Elemente aus diesem Verfahren geübt, die Eltern, Hauswarte, Schulsozialarbeiterinnen und weitere Interessierte erhalten eine Einführung.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass es Sinn macht, alle erwähnten Personen aufzuklären und einzubeziehen.

 

steitschlichteverfahren

schüler schlichten streit

3. Beratung und Betreuung
Die Streitschlichterinnen und Streitschlichter werden nach ihrer Ausbildung in regelmässigen Abständen von den Projektbverantwortlichen beraten und betreut. Ziel ist, die Streitlösepraxis zu reflektieren und zu professionalisieren, Missbrauch aufzudecken und belastende Situationen zu besprechen.

schüler schlichten streit

Charakteristika aller Peace-Force®-Verfahren

1.Anzahl Personen

In den Schlichtungsverhandlungen sind immer zwei Kinder, Jugendliche als Streitparteien und zwei Kinder, Jugendliche als Mediatorinnen, Mediatoren tätig. Dieses Setting bedeutet einerseits ein personales Gleichgewicht, auf der anderen Seite haben alle beteiligten Kinder, Jugendlichen, eine spezifische Aufgabe.

2. Rollenverteilung:

Die Streitschlichterinnen und Streitschlichter haben bestimmte Rollen. Eine Person führt durch den Gesprächsablauf, die andere Person achtet darauf, dass die Gesprächsregeln eingehalten werden und schreibt das Protokoll.

konfliktlösekonzept 3. Hilfsmittel:

Alle Peace-Force®-Verfahren haben Hilfsmittel, welche die Kinder, Jugendlichen
durch den Schlichtungsablauf führen: Karten. Auf den Karten sind
Symbole oder Sätze, welche die Streitschlichterinnen und Streitschlichter durch
den Schlichtungsablauf leiten.


4. Verbindlichkeit
Am Schluss jedes Schlichtungsverfahrens gibt es eine Form der Verbindlichkeit. Bei jüngeren Kindern ist dies ein Handschlag, bei ältern Kindern eine Friedenszeichnung und bei Jugendlicihen Protokoll, das die Streitschlichtung „besiegelt“.

5. Betreuung
Weder Kinder noch Erwachsene können Konflikte „trocken“ lösen lernen.
Es braucht immer wieder die Reflexion der mediativen Tätigkeit, damit das
Handeln verbessert werden kann. Alle Peace-Force®-Kinder werden nach der
Ausbildung durch die Projektverantwortlichen im Schulhaus betreut und begleitet.

Geschichte

Auf der Sekundarstufe I habe ich 2001 begonnen, das Peace-Force®-Verfahren zu entwickeln. Die Schlichterinnen und Schlichter haben mir Hinweise und Vorschläge zur Weiterentwicklung und Optimierung gegeben. So ist in der Zwischenzeit ein erprobtes Verfahren entstanden, das sich an verschiedenen Schulen bewährt hat.

Die Erfolge auf der Sekundarstufe I haben mich ermutigt, auch ein Verfahren für jüngere Kinder zu entwickeln, für Kinder im Kindergarten und in der Primarschule.
Ich war überzeugt, wer streiten kann, kann auch Lösungen finden. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass spätestens in der Primarschule das Streitschlichte-Verfahren, Peace-Force®, eingeführt werden sollte. Beim Übertritt in weiterführende Schulen kann auf die bereits bekannten Fähigkeiten aufgebaut werden. Diese können vertieft und weiterentwickelt werden.

Lesen Sie die Fragen, die Kinder zu Peace-Force® stellen!

Peace-Force®-Verfahren für:


4- bis 7-Jährige

7- bis 11-Jährige

11- bis 16-Jährige

16- bis 20-Jährige

LehrerInnen & SchülerInnen

Beispiel